Wie verfasst man ein Fazit für eine so aufregende Zeit? Wie findet man abschließende Worte, in denen möglichst alles verpackt ist, was man während des Weggehens und Abschiednehmens fühlt? Ich habe es direkt vor meinem Abflug versucht, dies war das Resultat:
When I left Germany roughly 6 months ago, my sister gave me letters for
certain situations. I never opened the one that says 'whenever you feel
homesick'. I wanted to make the best out of every single day, and
looking back, I think I did. Leaving Berkeley feels like leaving home.
It hurts, and only the thought that I will return some day makes it
bearable to take the flight back to Europe.
The dominant feeling about my semester abroad is thankfulness. I am incredibly thankful
that I got the opportunity to study at this outstanding university and
to learn so many things in such an educated environment. I am thankful
for the experiences I could make there and while I was traveling. I am
thankful that I got to know the most impressive, interesting, inspiring
and wonderful people. You made me recover my passion for people.
I
will miss Berkeley's diversity that can be found in every single part of
everyday life, and the liberal and active attitude of Berkeley
students. I will miss to live as close to the city - I never got used to
the beauty of San Francisco. I fell in love with it even more with
every minute I spent there, and every area I explored underlined the
variety that this amazing city has to offer. I will miss the stunning
and multifaceted nature, the continuously fantastic weather and the
Californian lifestyle, including the open-mindedness and kindness of
everyone.
I experienced the most beautiful, adventurous, funniest
and abstrusest things. I am heading back now with a mind full of people
and times to remember, and a lot of stories to tell.
Before I leave
I just want to say one more thing: thank you to every single one of you
who made my time in the states what it was and will stay:
unforgettable.
Nun liegt mittlerweile mehr als ein Jahr zwischen dem Verfassen dieser Zeilen und dem heutigen Tag. Nichtsdestotrotz war es mir ein Anliegen, die Geschichte dennoch zu Ende zu schreiben und das Erlebte bis zum Schluss festzuhalten. Dies liegt vor allem daran, dass diese Monate für mich sehr bedeutsam waren. Ich habe das direkt nach meiner Rückkehr festgestellt (nach der ich übrigens wochenlang mit einer verschleppten Bronchitis gekämpft habe), aber auch in den Monaten danach. Ich war selbstbewusster, habe mir nicht länger eingeredet, introvertiert zu sein und Schwierigkeiten zu haben, neue Leute kennen zu lernen, und traute mir verstärkt selbst zu, meine Ziele zu erreichen und meine Pläne in die Tat umzusetzen.
Die Erfahrungen, die ich in Amerika gemacht habe, haben viel in mir bewegt. Die Erfahrung, dass vieles möglich ist,
wenn man den Willen zur Umsetzung mitbringt, nicht aufgibt und einem das
Glück ein wenig in die Hände spielt. Die Erfahrung, dass sich alles immer irgendwie fügt, auch wenn man bei Besteigen des Flugzeugs oder des Autos noch nicht weiß, wo man am Abend schläft und zwischendurch an den eigenen Ideen zweifelt. Die Erfahrung, dass Offenheit und der Mut, auf Menschen zuzugehen, oft mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft belohnt wird. Die Erfahrung, dass man durch das Leben an anderen Orten und auf Reisen so vieles lernen kann über Kulturen, seine Mitmenschen und auch sich selbst. Die Erfahrung, dass man überall auf der Welt Freunde finden kann, die einem erhalten bleiben. Die Erfahrung, dass große Träume und Pläne sich in die Gegenwart verwandeln können. Und die Erfahrung, dass man aktiv lenken kann, was passiert.
Ich denke, das ist für mich auch rückblickend die wichtigste Erkenntnis gewesen. Mein Leben prasselt nicht auf mich ein, ist nichts, was ich nur passiv erlebe und mich überrollt. Meine früheren Erfahrungen prägen mich, aber bestimmen nicht, wer ich bin. Ich kann selbst bestimmen, wie ich auftrete, wie ich meine Zeit gestalte und mit wem ich meine Zeit verbringe. Wenn ich ein Ziel habe, dann kann ich das erreichen.
Alles ist möglich. Mach das Beste daraus. Das klingt so wahnsinnig plakativ, wie ein Spruch aus einem Glückskeks. Ständig hört man diese Sprüch - carpe diem, lebe deinen Traum, tu was du liebst und lieb was du tust, undsoweiter undsoweiter. Doch während diese Sprüche nie wirklich etwas in mir verändert haben, selbst das Nachdenken darüber nicht, haben meine Erfahrungen dazu geführt, dass ich jetzt verstehe, was damit gemeint ist, und diese Einstellung fühle und lebe.
Deswegen bin ich sehr dankbar, dass es mir möglich war, dieses Auslandssemester zu erleben, das für mich so viel mehr war als das. Insbesondere möchte ich an dieser Stelle nochmal meinen Eltern danken: ohne eure Unterstützung in jeder Hinsicht wäre all das natürlich nicht im Entferntesten möglich gewesen. Danke.
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