In der folgenden Stunde machten wir einen Einstufungstest und ich merkte schnell, dass Franziska nie und nimmer auf meinem Niveau war, sondern bereits viel besser. In der zwanzigminütigen Kaffeepause bestätigte sich mein Eindruck und die Schulleiterin informierte mich, dass ich von nun an Einzelunterricht bekäme, da sich kein weiterer Schüler auf meinem Nivau finden ließe. Mit meiner Lehrerin Vicky verbrachte ich die folgenden zwei Unterrichsstunden, wurde sogar per Skype noch kurz vom Geschäftsführer begrüßt, der mir versicherte, dass ich vom Einzelunterricht sicherlich mehr profitieren würde, und um 13.20 Uhr war die Schule bereits vorbei. Allerdings waren die vier Stunden aufgrund des Denkens in drei Sprachen und der stetig geforderten Aufmerksamkeit bereits anstregend, und nachdem ich mit meiner Kreditkarte aus einem mir bisher unbekannten Grund kein Geld abheben konnte, um die Kursgebühren zu zahlen, verweilte ich nur noch kurz auf dem direkt bei der Schule gelegenen Plaza de Armas, der voller Menschen und Tauben war, und spazierte dann durch wenig spektakuläre Wohnviertel nach Hause, pünktlich bevor es zu regnen begann - warm ist es bisher übrigens noch, etwa 22°. Zuhause verbrachte ich fast vier Stunden mit meinen Hausaufgaben, dem Lernen von Vokabeln und dem verzweifelten Versuch, meine Spanischkenntnisse aus meinen Unikursen wieder aufzufrischen. Zwischendurch hatte ich einen kleinen Stimmungsdämpfer, da ich nicht gut mit dem Gefühl klarkomme, die Sprache nicht zu können und alles, was um mich herum gesagt wird, nur halb zu verstehen - und teilweise auch leider falsch, heute morgen hatte jemand von der Sprachschule auf mich gewartet, ich aber war bereits in ein Taxi vor meinem Haus gestiegen, da ich dachte, dieses wäre von der Sprachschule geschickt worden. Die Fahrt hatte lediglich 6 Soles gekostet, also etwa 1,60€, aber mir tat es um die Person Leid, die auf mich gewartet hatte. Ich hoffe nun auf schnelle Lernfortschritte und freue mich auf das Wochenende, wenn ich Arequipa erkunden kann.
P.S.: Von dem Erdbeben in Ecuador habe ich in Lima zwar nichts mitbekommen, aber
im Norden Perus war es wohl zu spüren. Das Pärchen aus Kanada,
das ich in Lima kennen gelernt habe, hat Bekannte in Guayaquil, und
viele Reisende, die ich kennen gelernt habe, wollen nach Ecuador oder
waren bereits dort - deswegen hat sich bei mir ein ganz anderes Gefühl
von Betroffenheit entwickelt.
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