Donnerstag, 28. August 2014

Endlich angekommen

Ich habe ein Zuhause! Am Montag bekam ich überraschenderweise von einer Familie, bei der ich zuvor ein Zimmer im Haus angesehen hatte, einen Anruf mit der Bitte, nochmal vorbeizukommen, um mich besser kennen zu lernen. Schnell stellte sich heraus, dass sie ihre Zimmer nicht unter einem Jahr vermieten würden, doch stattdessen griff der Mann entschlossen zum Telefon und rief eine befreundete Familie an, ob sie nicht ein Zimmer vermieten könnten, ihre Tochter sei doch letzte Woche für eine Woche nach Malawi gegangen. Sofort radelte ich hin (mit meinem gerade neu erstandenen Mountainbike, das ich zuvor gegen ein auch nur Stunden zuvor gekauftes Rad umgetauscht hatte) und verstand mich auf Anhieb gut mit Yvonne, der Mutter. Ein Eisbrecher war sicherlich, dass die Familie mal für ein Jahr in Deutschland gelebt hatte und dass die andere Tochter vor zwei Jahren für ein Jahr Leipzig war. Ein paar Regeln, Bedingungen und Erwartungen wurden geklärt - und gestern konnte ich sofort einziehen. Außer mir wohnt noch eine chinesische Schülerin hier und außerdem zwei Pudel und zwei Katzen. Mellie, einer der beiden, hat ihren Schlafplatz in einer Hängematte neben meinem Bett. Und zum Campus fahre ich mit dem Rad nur 10 Minuten!
Es war ein wahnsinnig gutes Gefühl, endlich meinen Koffer auspacken zu können und nicht mehr länger sprichwörtlich aus dem Koffer zu leben, selbst wenn mir nur ein paar Schubladen zur Verfügung stehen, da die eine Tochter vor ihrem Aufbruch natürlich nicht ihr Zimmer ausgeräumt hat.
Nun kann ich beginnen, meine Zeit hier in vollen Zügen zu genießen.

Und das geht hier so einfach. Von Downtown aus blickt man oft auf die Bucht hinab, und wenn man spontan Lust hat, dauert es nur 20 Minuten und man sitzt an der Berkeley Marina.


Übrigens habe ich von dem Erdbeben zum Glück nichts mitbekommen! Ich habe tief und fest geschlafen, als ich auf einmal schreckhaft aufgewacht bin. Da das aber ab und zu passiert, habe ich mir nichts weiter gedacht, und das laute Geräusch habe ich für Donner eines draußen wütenden Sturms gehalten. Erst am nächsten Morgen habe ich erfahren, was es tatsächlich war.

Abgesehen davon habe ich diese Woche ein paar Events besucht, darunter eine Werbeveranstaltung des Recreational Center (das für einen fairen Beitrag eine wahnsinnig breite Auswahl an Kursen sowie Zugang zu vielen Geräten stellt), einen Workshop über Aussprachetipps, einen Vortrag zum Thema Schlaf und die Hot Latin Night, bei der die International Students Salsa lernen und tanzen konnten. Viele Veranstaltungen für Internationals finden im International House statt, ein großes Wohnheim direkt am Campus. Manchmal zweifele ich deswegen, ob es nicht doch besser gewesen wäre, mich dort zu bewerben, gerade um andere Studierende kennen zu lernen, doch dann halte ich mir den Preis vor Augen und ich weiß, warum ich mich dagegen entschieden habe. Außerdem sind die anderen Studierenden alle sehr offen und man kommt schnell ins Gespräch und lernt sehr viele Leute kennen - ich werde bestimmt auch ohne im I-House zu wohnen Freundschaften schließen.

In diesem Sinne beende ich diese Zeilen. Morgen beginnen die Kurse, ich bin wahnsinnig gespannt und werde berichten, wie es war!

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